Youngster-Dämmerung

Zäumen wir das Pferd einmal von hinten auf. Viertes Spiel, Buda, Samstagabend direkt vor dem „Headliner“ 1. Frauen, Derby gegen SG Altona.Das spielt wogt von Beginn an hin und her, die erste Führung in der 15. Minute (7:6) wird binnen fünf Minuten zu einem 4-Tore-Rückstand. Zur Halbzeit sind es zwei hinten (13:15) – und vier Minuten nach Wiederanpfiff vier vorne.

Ist die SGA damit geknackt? Mitnichten. Zwar bleiben wir von nun an in Führung, doch es wird immer wieder knapp. Wie knapp? Ich würde sagen, manchmal ist es ganz gut, wenn man seine eigne Wahrnehmung davon hat, wie es eigentlich steht.

1 Minute und 4 Sekunden waren noch zu gehen, mir reichten die zwei Tore, die wir führten, völlig aus für einen glanzvollen Sieg. Dass Altona nach weiteren sieben Sekunden auf eins verkürzte, bekam ich ja noch mit – den Ausgleich weitere 30 Sekunden später aber scheine ich irgendwie ausgeblendet zu haben. Das Alter? Vielleicht. In jedem Fall, gut so, denn so gab es für mich keinen Grund, in Panik zu verfallen. Mal ganz ruhig den Ball nach vorne gespielt, Bert tankt sich über Halblinks durch – Tor!

Den übereuphorischen Jubel konnte ich gar nicht so recht nachvollziehen, bei zwei vor. Bis zum Blick zur Uhr. War ja dann doch wichtig, Berts letzter Kraftakt.

Und das ganz besonders, weil es unsere ersten zwei Punkte in der Saison waren. Die eigentlich so gut losging, nach zwei schwierigen Saisons mit vielen Niederlagen und viel zu wenigen Spielern. Und dann noch die Abgänge wichtiger Leistungsträger zur neuen 2.

Bei den ersten Trainings vor der neuen Saison war die Halle immer voll. Neu-Coach Kyrian konnte uns gegeneinander spielen lassen, mit Ersatzspielern auf beiden Seiten – unglaublich. Dass das keine Gewähr für Siege ist, wurde schnell klar. Denn einspielen braucht Zeit, vor allem, wenn sich dann gleich wieder viele Spieler verletzten.

So gab es in Spiel eins eine klare, verdiente Niederlage (36:23) bei ETV – hier verletzte sich Neuzugang Henning gleich heftig am Knie, gute Besserung. In Spiel 2 kassierten wir wieder 36 Gegentore und erneut eine Niederlage gegen Osdorf/Lurup, wobei hier die Leistung außer in der ersten Viertelstunde unterirdisch war. Im dritten Spiel dann der erste Lichtblick. Pinnau, bis dahin zweimal siegreich, hatten wir am Rand einer Niederlage. Am Ende verloren wieder wir, aber das hatte auch andere Gründe…

Gehen wir also davon aus, dass der Bock nun umgestoßen ist… oder so. Altona war ein echt klasse Fight, eine top Mannschaftsleistung, aus der ich zwei Youngster herausheben möchte. Jona – „spiel einfach die ‚1‘, immer wieder, ich mach das dann schon!!!“ – hat laut Spielbericht sechsmal gescored; ich finde, das fühlte sich häufiger an. Und Ryan im Tor? Der Hammer! Wie schon gegen Osdorf/Lurup der absolute 7 m-Killer (3 von 5), und auch sonst mit jede Menge Paraden.

Noch ne Plattitüde: Darauf lässt sich aufbauen. Wenn wir dann noch richtig eingespielt sind, dann…

Eure 4. Männer!

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