2019-04-04 16:43

TSV Ellerbek 2 – 3. Männer 20:15 (12:10)

Auswärtsspiel 30.3.2019, 17:00, Ellerbek (Rugenberger Mühlenweg)

Nicht so lang, dafür schön dünn.

Kann die kürzeste Saison aller Zeiten auch die längste aller Zeiten werden?
Mit den Dritten Männern – kein Problem!

Doch fangen wir vorne an: unsere „Vorbereitung“ begann mit dem bedauerlichen Zurückziehen zweier Teams unserer Staffel ein paar Tage vor dem ersten Spieltag. Vier Spiele weniger. Schön blöd.
Dafür gabs aber auch einen nicht ganz unwesentlichen Zugang: Freddy Lang, unseren neuen Trainer.
Wie ein goldgelocktes Engelchen kam er auf einer blassgrünen Wolke dahergeritten und nahm uns mit auf eine fluffige Reise der antiautoritären Trainingsgestaltung.
„Schön, dass so viele gekommen sind. Und auch schön, das fast alle ihre Schuhe mitgebracht haben.“ So in etwa begrüsste er uns das ein oder andere mal und legte dabei eine beachtliche Punktlandung in unser aller Herzen hin. Mit soviel Liebe in der Halle und dem ein oder anderen Neuzugang wurde fleissig gearbeitet und da schlich sich wohl die ein oder andere Fehleinschätzung in unsere Truppe hinein: nämlich das uns fortan endlich wieder der Nimbus der Unbesiegbarkeit umwehen würde und die Gegner sich voll Hochachtung vor der nie dagewesenen Kombination aus Spielwitz, Erfahrung und Dynamik samstäglich kunterbunt einscheissen würden und wir endlich ENDLICH wieder die Stars sind, die wir alle mal waren. Oder dachten, gewesen zu sein. Eine krachende Niederlage gegen jugendliche Barmbeker Aufsteiger taten wir selbstverständlich als Kunstfehler ab (die großen Teams brauchen ja immer ein wenig Anlauf, bis sie auf all ihren 12 Zylindern tuckern) und so arbeiteten wir die Wochen weiter durch alle möglichen Hamburger Hallen (an diesem Punkt ein großer Dank an die Hallentaskforce für euren Einsatz) um am Wochenende dann schön den Gang rauszunehmen, mit schlackernden Fahnen unterzugehen und mit satten 0:8 Punkten in die Saison zu starten. Zaghaftes Kopfkratzen. Ungläubiges Umschauen. Kunterbuntes Einscheissen. Zum Glück gibts ja noch den Niendorfer TSV, und da stellten wir fest, dass wir mit so etwas wie „Einsatz“, „Wille“ und „Kampfbereitschaft“ (jemand schickte rechtzeitig die Wikipedia Links) tatsächlich noch gewinnen können. Doch die nächsten drei Partien gingen wieder in die Hose und so langsam machte sich auch der letzte Optimist unserer Mannschaft mit dem Gedanken vertraut, dass die Weltherrschaft wohl noch mindestens ein Jahr verschoben werden müsse. Irgendwann zog sich gar ein nebulöses Abstiegsgespenst in unserer Kabine um, woraufhin wir uns am Riemen rissen und die letzten Punkte zum Klassenerhalt klammheimlich in unserem faltigen Beutel verstauen konnten. Unterm Strich eine Saison zum Vergessen, aus der man hoffentlich die richtigen Schlüsse zieht: mehr Engagement, auch mal zum Training kommen und am Wochenende so spielen, wie wir es von den Fussballern auch immer erwarten: mit Glaube, Liebe und Hoffnung. So und jetzt alle zur Reha.

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