2023-09-23 13:31

SC Teutonia 10 Hamburg - FC St. Pauli 3 20:14 (10:8)

Auswärtsspiel im Thedefeuer am Sonntag, den 17. September 2023, um 18:15 Uhr

Das erste Auswärtsspiel der Saison fand am Sonntagabend in Thede statt und fühlte sich dank der zahlreich vertretenen FC St. Pauli-Anhänger*innen fast wie ein Heimspiel an – ein herzlicher Dank geht an unsere Fans!

Im Vorfeld wussten wir aus vergangenen Begegnungen, dass uns eine ruppige und körperlich starke Abwehr erwarten würde. Dies zeigte sich bereits im ersten Saisonspiel der Teutoninnen, in dem sie in Norderstedt lediglich 12 Gegentore zuließen. Zusätzlich erhielten sie eine rote Karte, warfen jedoch insgesamt nur 13 Tore.

Trotz eines vollen Kaders und guter Trainingseinheiten im Vorfeld fanden wir nicht gut in die Partie und gerieten von Beginn an in einen 1-bis-2-Tore-Rückstand, der sich im Verlauf der zweiten Halbzeit deutlich ausdehnte.

In der Abwehr konnten wir zeitweise gut stehen und verhinderten effektiv die Anspiele an den Kreis sowie die Würfe der Rückraumspielerinnen. Dies spiegelte sich in einem knappen 9:8 zur Halbzeit wider. Leider belohnten wir uns für die in der Abwehr eroberten Bälle viel zu selten. Unsere langen Pässe kamen nicht an, unsere Werferinnen blieben mit dem Wurfarm in der Abwehr hängen, was bedauerlicherweise nie gepfiffen wurde. Zudem scheiterten wir bei den Torwürfen an der gegnerischen Torhüterin. Mit lediglich 14 erzielten Toren lässt sich leider kein Spiel gewinnen, vor allem nicht, wenn auf der Gegenseite 20 Tore stehen.

Nun gilt es, die Krönchen zu richten und im nächsten Spiel Fokussierung sowie absoluten Willen beim Torwurf zu zeigen. Es ist entscheidend, immer wach zu sein, auch wenn die Gegnerinnen 4 Minuten im Angriff spielen. Am nächsten Samstag um 14:30 Uhr in der Thedestraße steht uns ein weiteres Derby gegen die SG Altona bevor. Wir freuen uns auf Euch!

 

Doch bevor wir uns wieder voll und ganz dem Handballspielen zuwenden, richten wir unseren Blick kurz darauf, was aktuell so außerhalb der warmen, trockenen und sicheren Sporthalle vor sich geht:

Am 16.09. jährte sich der Tod von Jina Mahsa Amini zum ersten Mal. Als Reaktion auf die andauernden Proteste gegen die Unterdrückung von Frauen antwortete das patriarchale iranische Regime mit einem neuen Kopftuchgesetz - bei Nichtbefolgung drohen bis zu 15 Jahre Haft.

Wir solidarisieren uns weiterhin mit den Frauen im Iran.

زنان. زندگی آزادی.

Frauen. Leben. Freiheit.

Frauen werden in vielen Ländern nicht nur immer noch politisch unterdrückt, auch sind sie es, die oftmals stärker von Naturkatastrophen bedroht sind. Frauen und Kinder sterben 14-mal häufiger bei Katastrophen als Männer. Warnungen erreichen sie später, sie können seltener schwimmen und dadurch, dass es oftmals Frauen sind, die sich um Angehörige kümmern, können sie nicht oder wenn überhaupt nur unter erschwerten Bedingungen fliehen.

Auf der Flucht sind sie dann häufiger körperlicher und sexualisierter Gewalt, Zwangsprostitution und Ausbeutung ausgesetzt.

Wenn wir nun auf die Lage der Geflüchteten am Mittelmeer, der “Badewanne Europas”, blicken, können wir uns dem Ausmaß und der Tragweite der vielfältigen  und vielschichtigen Ungerechtigkeiten nicht mehr verschließen.

Menschen fliehen aufgrund von (neo)kolonialistischer Ausbeutung und/oder vor daraus resultierenden Bürgerkriegen und erreichen Länder wie Tunesien, Marokko oder Libyen, um sich von dort ins - durch Ausbeutung reich gewordene - Europa zu retten.

Die Friedensnobelpreisträgerin Europäische Union jedoch zieht die Grenzen immer weiter zu. Die EU finanziert nicht nur Frontex sondern auch nordafrikanische Staaten, um die sogenannte “illegale Migration” zu stoppen. Pushbacks aufs Mittelmeer oder in die Sahara sind gang und gäbe. Hierbei wird der Tod der Menschen billigend in Kauf genommen. Darüber hinaus werden Flucht und Seenotrettung kriminalisiert.

Menschen, die beispielsweise von der libyschen Küstenwache abgefangen werden, werden in Haftlager gesteckt. Gewalt und Folter sind an der Tagesordnung, Menschen kommen in diesen Gefängnissen ums Leben. Und Europa schaut weg.

Die durch die Klimakrise bedingten Fluchtursachen nehmen immer stärker zu, die Zahl von Menschen auf der Flucht wächst weiter.

Wir dürfen nicht weiter wegschauen bei den großen globalen und humanitären Herausforderungen unserer Zeit. Wir müssen solidarisch sein, endlich Verantwortung übernehmen und für Gerechtigkeit einstehen.

Die Beseitigung von Diskriminierung muss umfassend und intersektional angegangen werden, da die Probleme in unserer globalisierten Welt eng ineinander verzahnt sind.

Wir als Bande 3 stehen nicht nur für ein Fair Play im Handball, sondern setzen uns auch außerhalb des Spielfelds für Gerechtigkeit und Chancengleichheit ein.

Daher freuen wir uns umso mehr über euren Support neben dem Spielfeld! Informiert Euch, informiert andere, helft wo möglich und geht wählen!

Eure Bande 3

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