2018-10-15 00:31

FC St. Pauli 3 - SG Osdorf/Lurup 24:23 (11:12)

Heimspiel in der Budahölle am Samstag, den 29. September 2018, um 14 Uhr

Zahlen, bitte!

Bis vor wenigen Monaten galt die 13 als Fetisch der 3. Frauen, war dies doch die wenig handballtypische Durchschnittsanzahl an geworfenen bzw. zugelassenen Treffern in 60 Minuten. Inzwischen hat sich ja frauenteamsweit eine viel, viel größere Dimension eingeschlichen (wir berichteten in der letzten Ausgabe). Eine Entwicklung, die vielen Angst macht. So auch uns. Von eigenen 47 Toren (wir berichteten) sind wir zwar weit entfernt, aber zu insgesamt 47 reicht es. Was steckt dahinter?

Folgendes: August Diehl ist 42 und damit die Antwort auf die Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest. Als er bei 23 - Nix ist so, wie es scheint (aka Ich halte dich für ein Getränk) den hackenden KGB-Schergen Karl Koch gab, befand er sich also scheinbar mitten in seinem 23. Lebensjahr, was alle Illuminat*innen unter uns zwar gefreut, aber mitnichten überrascht haben sollte, wären doch damit alle Fragen geklärt. August Diehl ist außerdem ein Anagramm von hautduselig, und gegen ihn und Pete Doherty (alias Hyper-Odette) wurde 2011 in Regensburg ein Strafbefehl wegen „fahrlässigen Vollrausches“ erhoben. Jener liegt - für alle, deren Jurakenntnisse etwas eingerostet sind - vor, wenn den Betroffenen zwar bewusst ist, dass ihr Konsumverhalten zum Vollrausch führen kann, sie jedoch nicht mit der Möglichkeit rechnen, dadurch eine Straftat begehen zu können. Kommt uns bekannt vor?

Tja, und wenn wir nun bedenken, dass Douglas Adams in die Berechnung seiner 42er-Nonsens-Antwort nicht zuletzt das 13er-Stellenwertsystem miteinbezog und dass neben der 23 und 42 zu gerne auch eine 4711 als nerdiger Ersatz für 08/15 eingesetzt wird, müssen wir nunmehr von einer Verschwörung ausgehen, die weit über den Hamburger Handballverband hinausreicht (wir berichteten).

Weil es nämlich knallhart recherchiert wurde: Es gibt keinen Wikipedia-Eintrag zur Zahl Siebenundvierzig! Europa besteht aus 47 Ländern! Seine siebenundvierzigst größte Stadt ist Sashas Hometown alias Mainhattan! Die 47. Straße liegt in Manhattan! Die New Yorker Ernie und Bert wurden vor 47 Jahren erstmals im deutschen Fernsehen präsentiert! Sasha kennt August Diehl!

Und jetzt kommst du.

Keine Frage, dass unser Anschlusstreffer zum 18:19 in der 47. Minute fiel und der Ausgleich bei 47:01. Siebenundvierzig ist ein Anagramm von

Bierdienungsvize, es ist beinvirusgeizend beim Visierzeugbinden der Vizedesignrubine und Eisiebgrunzdiven, bringt Geizdevisenbruni und den Bundesriegenzivi in der Vizebierisendung zusammen, wo Dennis’ Zivibeuger allen Verschwörungstheorien die Visierbindezunge rausstreckt, der Lümmel. Hat ja aber auch mal höher gespielt.

Kurzum: Es war ein reiner Duzbeinvirensieg!

Wir waren nämlich gar nicht mal so entscheidend besser, sodass sich die Osdorf-Luruperinnen mit einigem Recht als etwas unnötig Besiegte fühlen durften, zumindest nach hinten raus.

Es war nämlich erst alles immer hin und her und vor und zurück, bis hin zum unglücklichen 11:12 kurz vor der Pause. Dann fehlen mir leider ein paar Minuten, weil es doch der Tag von United Against Racism war und ich etwas länger als nur die Halbzeit an der Straße neben der Parade verbrachte. Und während ich also so noch gerührt-sauer flennend über die gewaltige, kreative Wut der guten Leute und ob der ohnmächtigen Aggression gegen die ganze Kreuzmach-, Verwaltungs-, Alltags-, Zuschlag-Nazischeiße am Rande der Buda stand und winkte und wippte, ging es in der Halle nebenan mittenmang den Bach runter. 15:18 hieß es plötzlich, als ich in Begleitung unseres just aus dem Demozug ausgescherten Friendschaftsteams wieder reinstolperte. 15:19 sogar.

Da dachte ich schon: Ach, schade, sah doch so gut aus eigentlich, und war es doch ein richtiges Handballspiel auf Augenhöhe gewesen bisher. Aber lieber auf der Straße gewinnen als auf der Platte, ist doch ein Trost, ein großer. Und es klangen die Bässe des Kampfs für das Gute durch die hauchdünnen Wellblechwände des Wohnzimmers, und alle so *vibrier*, und dann ging es aber los! Die vom neuen Trainer*innen-Team Susan plus Klaus (hello! herzlichst willkommen!!) fresh installierte 5-1 hatte alles viel besser im Griff, Donnatella fasste sich ihr Löwenherz und versenkte drei Dinger in Folge, la Banda entdeckte das Potential der zweiten bis dritten Welle, Hicke (hello! herzlichst willkommen!!) zog wie Hulle, und Søgi erst - und/oder zack Ball nach außen, Sabrina (hello! herzlichst willkommen!!) bumm drin.  Es war ungelogen ein einziger Rausch! So kam es also ganz verrückt: 6:0 Zwischenspurt, 21:19, Auszeit Osdorf/Lurup, noch 10 Minuten.

Nun lief ganz St. Pauli das Wasser unter der Brücke zusammen, es war lecker und spannend: Wir knabberten an Fingernägeln und zwei näher gekommenen Punkten.

Zunächst kam’s erst mal eher schlecht: 2 Minuten gegen uns, Unterzahl - und Siebenmeter. Aber nicht mit Eva! Sie schummelte ihn an den Pfosten, und die 2 Minuten zu sechst bescherten uns nur einen Gegentreffer. Dachte sich Turner (hello! herzlichst willkommen!! trotzdem!): Hab ich ja noch nie Rot bekommen in mein Leben, Erfahrungslücke Hilfsausdruck. Bleib ich doch mal beim Konter mit den Armen an denen der den langen Pass gefangen habenden Einwurfbereiten und lang zwar nicht hin, aber auch nicht weg. Ein weiterer juristischer Exkurs: Mitnichten handelte es sich hierbei um eine Tätlichkeit. Es war hingegen der Tatbestand der Tätigkeit vollinhaltlich erfüllt, und das hatten wir nun davon. Und es ging die Schiri-Hand an den verlängerten Rücken, und zack wieder eine weniger plus Siebenmeter. Aber noch immer nicht mit Eva! Gehaaaaaalten!!!

Alle dürchdrehend, Aufregung, Führung steht, noch nicht mal sieben noch! Und weil alle weiter dürchzogen, Tessas Siebener drin war und dafür noch mindestens drei freie Gegnerinnenwürfe vom Kreis und von acht Metern eben nicht, haben wir ganz in echt gewonnen. Bei 47 Toren mit einem mehr als 23. Als ob!

Aber so ist Halbland: eine Hallband! One, two, three, four, seven. Let there be Rock!

Wir waren:
Tessa, Hicke, Eva, Sasha, Sabrina, Ssäm, Elle, Donnatella, Søgi, Turner, Mahlie, Nicki (letztes Spiel - wir vermissen Dich schon jetzt!!! Aber es wird tollll da!!!) - Susan, Klaus (Bank) - Loeh, Mandy, Hüli, Hache, nico, Gunda (Tribüne)

Zurück