2024-01-21 22:45
HG Hamburg-Barmbek 7 - FC St. Pauli 5 20:30 (11:18) (JAW-Pokal)
(18.1.2024, 19:30, Tessenowweg)
Klares Ding
Kinder, macht ne Kaufmannslehre!
Dann könnt ihr in die Berufliche Schule City Nord gehen, in das prachtvollste Schulgebäude der Welt. Sechs Stockwerke architektonische Exzellenz, frisch getüncht und mit reichlich Fensterglas; die Mensa im Foyer neun Meter hoch, illuminiert von Leuchtkörpern, die UFOs gleich am Himmel schweben, und eine hölzerne Treppe von einer Wucht und Eleganz, daß sie repräsentativen Verwaltungsgebäuden selbst der fragwürdigsten Epochen zur Ehre gereichte. (Wenn ihr eine riesige Mensa wollt, könnt ihr natürlich auch an der Bundeswehr-Uni studieren, aber das sprengt hier den Rahmen.)
Kurz flackerte unsere Hoffnung, von dem Budget könnte auch was für die Sporthalle abgezwackt worden sein. Hinter der Schule stand dann aber doch das Modell „Glasbaustein“ aus jenen Zeiten, da unsere Demokratie noch nicht in Gefahr war. Als alter Sanktpaulianer kennt man diesen Typus aus der seligen Halle Chemnitzstraße. Das focht uns nicht an, denn seit jeder ein Handy mit Taschenlampe hat, ist auch ein Klo ohne Licht keine große Herausforderung mehr. Hauptsache warme Duschen.
Wir waren mit einiger Sorge angereist, denn nahezu der ganze Rückraum hatte Termine (Piet, Mo, Nicolas), Wehwehchen (Arne, Bene, Joni) oder blaue Karten (Sepp) angemeldet. Das kann die fein austarierte Statik eines Teams wie wir, das praktisch immer am Limit spielt, empfindlich stören. Bene hat sich dann aber den gebrochenen kleinen Finger an den Ringfinger geklebt (alter Trick) und fast durchgespielt (tags drauf hatte er eh einen Termin beim Handchirurgen). Nicolas kam auch, nachdem er dem Babysitter auf unser Anraten Valium gegeben hatte. Mein Fuß war einigermaßen brav und dann gab’s noch Lukas, der nicht wirklich Schwierigkeiten hatte, sich einzufinden.
Spätestens seit dem EM-Hauptrundenspiel der Deutschen gegen Österreich weiß man, daß es klug ist, wenn der Respekt vor dem Gegner am Anfang des Spiels größer ist als am Ende. So haben wir’s gehalten; es gab aber tatsächlich einen Klassenunterschied zu dem Kreisligisten. Wir haben sie wahlweise auseinandergespielt oder ihnen (meist in Person von Lukas) Bomben aus dem Rückraum reingeknallt. Weil sie im Angriff außer einem guten Kreisläufer nicht viel zu bieten hatten, waren sie am Ende mit dem 20:30 noch gut bedient. Wir waren einfach viel besser.
Dabei hatte Barmbek zwischenzeitlich sogar mal einen fünf-Tore-Lauf. Der fiel zum Glück nicht so auf, weil die Halbzeitpause dazwischenlag, und wir haben uns dann auch beizeiten wieder gefangen – da muß ich auch mal Wildes Coaching loben. Irgendwann sah Lukas die rote Karte, weil er nach seiner zweiten Zeitstrafe eine Sekunde zu früh aufs Feld zurückgerannt ist. Für ihn kam dann Marvin rein, der schon die ganze Zeit heiß war, mal im Rückraum zu spielen und der Lukas’ Tradition fortführte, dem – zugegebermaßen schwachen – Keeper des Gegners kanonenhafte Schlagwürfe um die Ohren zu pfeffern.
Hinterher Gratulationen von den zahlreichen Zuschauern und ein schönes Mannschaftsfoto mit den neuen Trikots. Das war ein gelungener und entspannter Pokalabend.
Schaumermal, was im Viertelfinale auf uns zukommt.
(arne)
Es spielten: Marco, Bene, Nils, Michael H., Michael S., Dennis, Holger, Pierre, Lukas, Marvin, Nicolas, Simon, Arne, Kurt, Wilde (Coach), Felix (Coach)