2022-11-15 14:03

SC Victoria - FC St. Pauli 4 26:24 (13:8)

Auswärtsspiel am 12.11.22 um 19.00h in der Vorstadt

Victoria oder Fortuna...Hauptsache Rom

Wer sich schon immer die Frage gestellt hat, was Fortuna und Victoria gemeinsam haben, hätte am vergangenen Samstag im Hamburger Randbezirk, der auf „ellingen“ endet, sich unser Spiel ansehen müssen.

Doch erst einmal zur Einordnung. Wer oder was sind überhaupt Fortuna und Victoria?

Fortuna (lat. „Glück“, „Schicksal“; Fors Fortuna: „Macht des Schicksals“; Beiname Antias) ist die Glücks- und Schicksalsgöttin der römischen Mythologie.

Victoria (lat. „Sieg“) ist die vergöttlichte Personifikation des Sieges in der römischen Mythologie und Namensgeberin unseres gegnerischen Teams vom vergangenen Wochenende.

Die aufmerksamen Lesenden haben bereits festgestellt, dass Fortuna uns am Wochenende nicht wohlgesonnen war, sodass es nicht zu einer Victoria gereicht hat und damit schließt sich der Kreis.
Lag es aber allein an Fortuna? Schließlich hat Alexander von Humboldt schon festgestellt: "Der Mensch muss das Gute und Große wollen! Das Übrige hängt vom Schicksal ab."*, und unsere erste Halbzeit (nur! 8! Tore) hat nicht so wirklich ausgesehen, als ob wir das Große geschweige das Gute wollten. Da hat es leider auch nicht wirklich geholfen, dass wir in der zweiten Halbzeit ein paar Schippen draufgelegt haben und uns weitaus weniger technische Fehler unterlaufen sind.

Nein, und dem Schiri können wir auch keine Schuld zuschieben. Den kennen wir alle nur zu gut und wissen welchen Stiefel er pfeift. An dieser Stelle hätten wir es nach Seneca halten müssen: „imperare sibi maximum imperium est." ("Die größte Herrschaft ist die Selbstbeherrschung.") ** dann hätten wir uns zumindest 2x2 Minuten wegen Meckerns gespart und nicht insgesamt 12 Strafminuten gegen uns gehabt.

Und um noch einmal Seneca anzuführen: „Non quid sed quemadmodum feras interest." ("Nicht was, sondern wie du erträgst, ist von Belang.") *** ; also ab ins Urknall. Es lebe die dritte Halbzeit. Prost. Und aus ist die Lateinstunde.

Es spielten und trafen: Maximilian Schneider (4), Jelle Ploen (4), Leon Küster (4), Torben Haase (4), Tim Frederik Steffen (3), Martin Klinckwort (2), Tim Ellmers (2), Jerremika Jason Wilder (1), Jasper David Priebe, Sven-Helge Jordan (Tor), Sven Gronau (partiell auch T), Andre Meckbach (C)

 

*Alexander von Humboldt, An Freiesleben, Coruña, 4. Juni 1799. In: Karl Bruhns, Alexander von Humboldt. Eine wissenschaftliche Biographie, F. A. Brockhaus, Leipzig 1872, S. 274, Internet Archive)

** Moralische Briefe an Lucilius (Epistulae morales ad Lucilium), XIX, CXIII, 31

*** Über die Vorsehung (De Providentia), II, 4

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