2017-11-27 15:59

HT Norderstedt 2 - FC St. Pauli 2 19:28 (12:14)

Auswärtsspiel am 26.11.2017 um 18 Uhr, Schulzentrum Süd in Norderstedt

Hömma dat is ja wohl ’n ganz klares Handspiel!

Sonnabend



Leicht verspätet um ca. 15:35 Uhr betraten wir die „BvB-freie-Zone“ im Gasthaus Plettenberg in Gelsenkirchen-Buer. Freudig begrüßt wurden wir in der gut gefüllten Lokalität nicht unbedingt, da wir uns erst einmal orientieren mussten: „Nu geh ma weiter. Da hinten innen Ecke is auch noch ’n Fernseher!“ Aber der Hinweis stimmte und wir fanden schnell ein gemütliches Plätzchen mit gutem Blick auf das Geschehen. 



Schalke gegen Dortmund bedeutet in diesem Teil des Landes, dass die Straßen wie leergefegt sind. Das große Ruhrpott-Derby will sich kaum einer entgehen lassen. Die Sympathien waren naturgemäß - wenn man das Spiel in GE schaut und einem bereits das Schild am Eingang des Ladens klar macht, besser nichts für Lüdenscheid-Nord über zu haben - klar verteilt. 



Kaum stand das flugs georderte Getränk vor uns auf dem Tisch, da rappelte es auch schon im Schalker Gehäuse. Aubameyang mit der rechten Hand. Auch der junge Mann im Höwedes-Trikot hinter mir hat das erkannt und schrie mich an: „Hömma dat is ja wohl ’n ganz klares Handspiel!“ Dem konnte ich nur zustimmen. Und als Herr Merk dann als Sky-Experte darüber schwadronierte, dass der Treffer wohl korrekt gewesen sein soll, hatte ich kurz die Befürchtung, dass der Fernseher nicht mehr lange steht. 



Glücklicherweise besänftigte das darauf folgende Eigentor von Stamboulis kurzzeitig die erhitzten Gemüter. Kurzzeitig, denn nur zwei Minuten später gab es den unglücklichen Zusammenstoß zwischen Schiedsrichter Aytekin und Konoplyanka am 16er des BvB aus dem der dritte Dortmunder Treffer resultierte. „Da schon wieder. Wat macht der da für ‚ne Scheiße, der Schiedsrichter?“ Ausser aufkeimenden Szenenapplaus, als Kehrer (sieht dafür zurecht gelb) Sahin abgrätscht, sind die S04-Anhänger um uns herum, dann inzwischen doch eher wenig gut gestimmt. Das 4:0 änderte daran erst recht nichts. Bei Dortmund klappte alles, bei Schalke so gut wie nichts.



Insofern entschieden wir uns dann in der Halbzeit zurück zu unserer Unterkunft zu gehen, da am Abend noch eine Feier in Essen anstand. Wir verabschieden uns von unseren direkten Sitznachbarn und bekommen zu hören: „Ihr seid mir ja die Richtigen. Wenn et Scheiße läuft inne Halbzeit gehen“. Unsere Erklärung für den frühzeitigen Abgang, dass wir aus Hamburg kommen („Aber hoffentlich Pauli, ne?“) und nur für die Festivität vor Ort waren, stimmte sie aber milde.

Die zweite Hälfte verfolgten wir dann nur noch über die kicker-App und bereuten es ein wenig gegangen zu sein. Als dann der Ausgleich tatsächlich noch fällt, sind deutlich ein paar Freudenschreie in der angrenzenden Nachbarschaft zu vernehmen. Autokorsos haben wir aber keine gesehen. 



Auf der feuchtfröhlichen Hochzeitsfeier am Abend war das Spiel dann natürlich auch noch einmal Thema. Auch der DJ gab sich fußballinteressiert und spielte um 24:00 Uhr „Blau und Weiß, wie lieb’ ich Dich“ gefolgt vom Toten Hosen-Gassenhauer „Bayern“.  So is dat halt im Pott.


Sonntag



Pünktlich zum Anpfiff zurück in Hamburg war das Ziel und das hat auch geklappt. Was die Boys in Brown dann in Fürth zelebrierten, aber leider so gar nicht. Zur Halbzeit hatte ich ja noch Hoffnung auf einen „halben Schalke“. Aber diese Hoffnung verlor sich schnell (dat is nich mehr mein Schal…ähhh…Sankt Pauli) und ich war in Gedanken bei Flo, der für dieses Desaster nicht nur etliche Kilometer und eine Rückankunft mitten in der Nacht von Sonntag auf Montag auf sich genommen hatte, sondern auch noch auf unser Handballspiel in Norderstedt verzichtete. Genau ein Handballspiel in Norderstedt. Das gab es auch noch und darum soll es in unseren Spielberichten ja eigentlich auch gehen. Also los: 



Tja, Sonntag Abend, 18 Uhr in Norderstedt. Hört sich erstmal bescheiden an, aber nach dem „whackem Game vong Spielverlauf“ am Wochenende zuvor hatten wir ja etwas gut zu machen. Und das machten wir auch. Unsere Abwehr, am Anfang noch etwas zögerlich, dann aber immer stabiler, legte hierfür den Grundstein und im Angriff netzte Tobi ein ums andere Mal ein. Und immer wenn Fit-Tobi mal eine Verschnaufpause brauchte, übernahm ein anderer diese Aufgabe.



Resultat: beinahe alle Spieler trugen sich in die Torschützenliste ein, die junge Norderstedter Angriffsformation zerschellte immer wieder an unserer Defensive (inkl. einem gut aufgelegtem Ole im Kasten) und wir erspielten am Ende locker und leicht zwei Punkte. So macht Handball auch am Sonntag Abend in Norderstedt Spaß.



Spannend wird sein, ob wir die Form von Sonntag kompensieren können, steht doch ein spielfreies Wochenende inklusive Weihnachtsfeier vor der Tür (das macht auch Spaß), bevor es am 09.12. um 16 Uhr in der heimischen Buda gegen den Tabellendritten aus Niendorf geht. 



Bis dahin haben wir also hoffentlich nicht wieder vergessen, wie das mit dem erfolgreichem Spielen funktioniert...



Eure zweite Männer

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